Die Magie des Eisens, die Magie der Form.
18. September bis 13. November 2022
(geöffnet jeweils Sonntags 14.00 bis 17.00 Uhr)
Kunstturm Mücke
Stahl ist der Ausgangspunkt. Es entstehen Skulpturen, ein animiertes 3D- Model und eine Installation. Material und Erscheinung, wie beeinflussen sie sich gegenseitig? Wie entsteht bei dem intuitiven Formungsprozess mit dem Material Stahl die endgültige Gestalt? Aus welchen unbewussten Tiefen-schichten, Erinnerungen, Kraftquellen speist sich die Formgebung?
Die Idee von Wachstum, von Komplexität und die Entfaltung der Form im Raum stellen einen weiteren wichtigen Bestandteil der Ausstellung dar. Anmutungen an vertrauten organischen Strukturen werden spürbar. Ähnlich den Wolken in ihrem unendlichen Wechsel von entstehenden und vergehenden Gestalten oder den Bäumen und ihren vielfältigen Wuchsformen, überall ist es das lebendige Geschehen, welches eine große Faszination ausübt. Es geht dabei allerdings nicht um eine einfache Abbildung von Natur. Es sind Inspirationen, eigene Schöpfungen, die innerhalb komplexer Strukturen kulminieren.
Die Skulpturen gestalten sich primär als Wandobjekte, die zusätzlich vernickelt wurden. Das beständige Metall ist impulsiv verformt und erinnert an textile Stoffe mit ihren verzweigten Faltungen. Linien, Stäbe und auch geometrische Fragmente durchziehen das stoffähnliche Volumen und bilden ein festes Gefüge innerhalb der Arbeit. Das reflektierende Licht auf der Oberfläche offenbart die körperliche, aber auch maschinelle Bearbeitung des Materials und macht die Spuren auf der Oberfläche sichtbar. Je nach Perspektive erscheinen neue Reflexionen und Faltungen inmitten der Skulpturen.
Direkt vor Ort entsteht im Kontrast zu den kleineren Plastiken und ohne vorgefertigte Entwürfe eine Installation aus Stahl. Mit dem eigenen Körper geformte Stahlplatten werden hier mit geradlinigen U-Profilen und LED-Lichtröhren kombiniert. Es entsteht eine fließende Form, die durch die U-Profile und die LED-Lichtröhren durchstochen und parallel dazu illuminiert wird. Sie verdeutlichen einwirkende Kräfte, Bewegungen und geben eine Richtung vor. Die daraus resultierenden Lichtspiegelungen modellieren in vielfältiger Weise die internen Biegungen und Verformungen der Installation.
Innerhalb der Ausstellung befindet sich ein Monitor, der ein animiertes 3D-Model zeigt. Es handelt sich um ein stählernes abstraktes Objekt auf schwarzem Grund, das mittels der Photogrammetrie ins digitale übersetzt wurde. Dynamische und überlappende Formen, unterschiedlich vom Licht erfasst, entfalten sich auf dem Bildschirm und verknüpfen sich formal mit den analogen Plastiken der Ausstellung. Die bildhauerischen Themen von Form und ihrer Ausweitung im Raum werden auch hier erlebbar.
Die Ausstellung versucht ein subtiles Gleichgewicht zwischen Ordnung und Chaos, zwischen Form und Formlosigkeit, zu wahren. Unerwartetes, rational nicht Erklärbares tritt hier hervor, weitet den Blick und lässt den Betrachter im besten Fall für einen Moment lang das plötzliche Erscheinen eines rätselhaften Charakters der Arbeiten in ihrem Dasein erahnen.
Evangelos Papadopoulos wurde 1974 in Athen, Griechenland geboren. Nach einem Studium als Bergbau- und Metallurgieingenieur an der Nationale Metsovio Technische Hochschule in Athen studierte er von 1998-2005 Freie Kunst an der Kunstakademie Münster.
Seit 2001 gab es Ausstellungen und Stipendienaufenthalte im In- und Ausland.
2015-2016 erhielt er einen Lehrauftrag an der Hochschule Darmstadt im Fachbereich Design.
Er arbeitet in Düsseldorf.
Ausstellungen (Auswahl)
2021 „FLOW“, Kunstmuseum Ratingen
2020 „Air Walk“, Die Neue Galerie, VHS Essen
2019 „DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE, ZERSTÖRUNG UND ENTSTEHUNG“, Künstlerzeche Unser Fritz 2/3, Herne-Wanne
2016 „Das plötzliche Erscheinen der Dinge“, Gartenpavillon Malkasten Düsseldorf „MATERIA PRIMA“, Tiefgarage, Köln
2015 „Serpentinata“, GraeserSchmidt Contemporary Art, Köln
2014 „Es läßt mich Dinge sehen“, Cubit, Düsseldorf
2012 „MANIA“, HONIGBROT, Heimat+Sachkunde / Maria Wildeis, Köln
2011 „INSTALLATION“, Galerie Gabriele Undine Meyer, Bielefeld
2010 „A ROOM FOR ONE SCULPTURE“, format:C, Meerbusch-Lank Stipendien
2012 Deutsch- Chinesischer Künstleraustausch, Chongqing
2001 Preisträger der Förderergesellschaft Kunstakademie Münster e.V. Lehraufträge/Workshops
2016 Lehrauftrag an der Hochschule Darmstadt, Fachbereich Design
Die Kulturplattform „Travogelsberg – eine Region bricht auf“ wurde 2019 auf Initiative des Vogelsbergkreises gegründet – Mücke ist eine von vier Modellkommunen, die dieser Initiative von Beginn an beigetreten ist. Für 2022 ist geplant, lokale, kulturschaffende Akteure und kulturelle Projekte in Mücke zu fördern und zu bewerben. Eine detaillierte Terminplanung steht aber noch aus.
kunst_turm_mücke e. V.
Heegstr. 40 (außenliegend)
35325 Mücke-Merlau
E-Mail: kunstturmmuecke@gmx.de
Telefon: 0172 1365286